Immer wieder erreichen mich Fragen zur Mütterpflege im Wochenbett. Aus diesem Grunde habe für dich die wichtigsten Fragen und Antworten zu diesem Thema für dich zusammengefasst.
Nachsorge im Wochenbett - macht das nicht die Hebamme?
Im Sinne einer integrativen Wochenbettpflege stellen mehrere Berufsgruppen die Gesundheit und das Wohlergehen von Mutter und Baby sicher, z.B. Gynäkologen, Hebammen, Pflegefachkräfte für Kinder und Erwachsene, Intensivpflegekräfte etc. Die Hebamme ist für die Überwachung des Gesundheitszustands der Mutter und des Kindes im Wochenbett zuständig. Die Mütterpflegerin ergänzt die Hebammen-betreuung durch Mütterpflege, Babypflege, Haushaltsführung und Stillberatung. Die medizinische Verantwortung für die Gesundheit bleibt bei der Hebamme - ich kooperiere mit Hebamme und Ärzten und gemeinsam tauschen wir uns über den physischen und psychischen Gesundheitszustand der Mutter und des Säuglings aus, um eine rasche Genesung nach der Geburt sicherzustellen.
Wie oft kommt die Hebamme nach der Geburt zu mir?
Die Hebamme kann während der ersten 10 Tage täglich zur Mutter kommen, bis zur 12. Woche stehen der Mutter noch 16 Beratungen zu - telefonisch oder per Besuch. Falls es der Mutter und dem Neugeborenen gesundheitlich nicht gut geht oder falls es große Probleme mit dem Stillen gibt, reicht die Hebammennachsorge oft alleine nicht aus. Hier komme ich als Mütterpflegerin ins Spiel und betreue Mutter und Kind zusätzlich zur Nachsorge durch die Hebamme.
Mütterpflegerin, was ist das für ein Beruf?
Der Beruf der Mütterpflegerin/ Wochenbettpflegerin war vom Mittelalter bis in die 70er Jahre in Deutschland weit verbreitet und existiert heute noch in unserem Nachbarland, den Niederlanden. In der Vergangenheit gab es eine Arbeitsteilung: die Hebamme war vor allem für den risikoarmen physiologischen Geburtsvorgang zuständig, die Wöchnerinnenpflegerin kümmert sich um die Pflege von Mutter und Kind. Aufgrund der Engpässe in der Wochenbettvorsorge und aufgrund des Hebammenmangels wegen der Einführung eines verpflichtenden Studiums, spricht sich der GKV-Verband im Jahre 2019 speziell für die Wiedereinführung des Berufs "Mütterpflegekraft" aus und fordert einen neuen Heilberuf zur Verbesserung der Wochenbettversorgung.
Wie sieht die Ausbildung als Mütterpflegerin aus?
Aktuell gibt es in Deutschland drei Angebote zur Ausbildung als Mütterpflegerin. Die Gesellschaft für Geburtsvorbereitung (GfG), das Dorothea-Heidorn-Institut (DHI) und Frau Prof. Dr. Weckmann bieten eine Ausbildung als Mütterpflegerin an. Aufgrund meiner 3 Kinder habe ich mich für die Ausbildung bei Frau Prof. Dr. Weckmann entschieden, da diese wissenschaftlich ausgerichtet ist und aus Blended-Learning mit Präsenzphasen und Onlinephasen besteht. Die Ausbildung Mütterpflege beinhaltet die Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten, die eine Mütterpflegerin für die Unterstützung von Mutter und Kind im Wochenbett benötigt. Die Ausbilder sind akademisches Lehrpersonal sowie Hebammen, Stillberaterinnen und Trageberaterinnen.
Steht mir die Mütterpflege zu? Brauche ich ein Attest?
Grundsätzlich steht In den ersten 6 Tagen nach der Entbindung jeder Mutter eine Haushaltshilfe zu - ohne ärztliche Bescheinigung -, vorausgesetzt der Vater kann die Mütter nicht bei der Haushaltsführung unterstützen. Laut § 38 SGB V, Abs. 1-4 kann der Mutter ab dem 7. Tag nach der Entbindung eine Haushaltshilfe genehmigt werden,
(1) falls die Mutter an gesundheitlichen Beeinträchtigung als Folge der Entbindung leidet, welche durch eine ärztliche Bescheinigung bestätigt wird, und
(2) falls im Haushalt mind. 1 Kind unter 12 Jahren lebt, und
(3) falls kein anderes Familienmitglied den Haushalt führen kann.
Bei der Antragstellung helfe ich gerne und trete auch gerne mit deiner Krankenkasse in Kontakt.
Wie sieht die Abrechnung der Mütterpflege aus?
Die Leistung der Mütterpflegerin kann bei den gesetzlichen Krankenkassen über den Haushaltshilfe-Paragraph abgerechnet werden, wobei die Kostenerstattung je nach Krankenkasse variiert. Weitere Informationen findest du unter der Rubrik "Preise".